Gesamtergebnis der Dorfladen-Befragung in der Gemeinde Stöckse

Stöckse/Wenden, 10. Februar 2023. Aus der Ideenwerkstatt der Gemeinde im Sommer letzten Jahres war als dringlichste Aufgabe für den Gemeinderat der Wunsch nach einem Dorfladen geäußert worden. Zur weiteren Klärung hatte die Gemeinde daher im Herbst letzten Jahres eine Befragung aller Haushalte auf den Weg gebracht, die jetzt abgeschlossen und ausgewertet ist. Das Ergebnis ist deutlich: Das Vorhaben sollte weiterverfolgt werden.
In den Ortsteilen Stöckse und Wenden ist die Resonanz überdurchschnittlich, aber zugleich unterschiedlich: Während in Wenden knapp 13 % der Haushalte an der Befragung teilgenommen haben, sind es in Stöckse beachtliche 37 %; erfahrungsgemäß liegt die Resonanz derartiger Befragungen sonst im einstelligen Prozentbereich. Zu den Einzelergebnissen: Einig sind sich beide Ortsteile darin, was das wichtigste beim Einkauf ist: die Qualität und der Preis; Auswahl, kurze Wege und Herkunft sind eher nachrangig, abgesehen von der Herkunft von Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse sowie von Bio- und regionalen Produkten. Die Freundlichkeit des Personals ist danach kein entscheidender Faktor, der Lebensmitteleinzelhandel zählt erfahrungsgemäß nicht zu den beratungsintensiven Branchen. Während Wenden Lebensmittel überwiegend in Steimbke kauft, verteilen sich die Kunden aus Stöckse gleichmäßig auf Steimbke und die Nienburger Märkte. Lediglich der Wendenborsteler Hofladen kann da bei regionalen Produkten mithalten, der Dorfladen in Linsburg ist nur für ganz wenige aus der Gemeinde Einkaufsziel. Für den Ortsteil Stöckse sind die Verkaufsstellen des örtlichen Bäckers und des Fleischers noch stark nachgefragt, aus Wenden sind sie kaum Ziel. Durchschnittlich einmal in der Woche wird dabei gemeindeeinheitlich eingekauft.
Befragt nach der Versorgungssituation antworten in beiden Ortsteilen etwa die Hälfte der Haushalte, dass sie noch ganz gut zurechtkommen, was vermutlich zurückzuführen ist auf die bei nahe 100 % liegende Mobilität (Führerschein und verfügbares Fahrzeug). 44 % der Stöckser und 35 % der Wendener Haushalte sehen die Versorgungssituation als schlecht an, 15 % der teilnehmenden Haushalte in Wenden beurteilen sie allerdings auch als gut (Stöckse: kleiner 1 %). Diese Situation verbessert sehen wollen 95 % der Stöckser und 62 % der Wendener Haushalte. In Stöckse würden 69 % in einem möglichen Dorfladen normal einkaufen, weitere 30 % gelegentlich, in Wenden sind dies 54 % und 27 %. Auch die Bereitschaft ist groß, einen möglichen Laden persönlich zu unterstützen durch einen oder mehrere Anteile, einen jährlichen Förderbetrag oder ehrenamtliche Mithilfe: In Stöckse sind 60 % dabei, 22 % vielleicht, 18 % sagen nein, in Wenden sind 50 % dabei, 23 % vielleicht, 27 % nicht.
Wichtigste Kriterien für einen Einkauf in einem Dorfladen in der Gemeinde sind für 78 % regionale Produkte, 73 % die Öffnungszeiten, 65 % der Preis und für rund die Hälfte die Erreichbarkeit zu Fuß oder mit Rad; Parkplätze (36 %), Bio-Produkte (32 %) und die Vorbestellung einer fertigen Box mit dem ganzen Einkauf (25 %) spielen eine geringere Rolle. Als zusätzliche Dienstleistung kommt für 43 % noch die Möglichkeit zum Kaffee-Trinken und Klönen in Betracht.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich deutlich ableiten: Der Gemeinderat hat einen klaren Auftrag zu versuchen, einen Laden im Ort zu erreichen. Auf Anfrage hat inzwischen das innovative Unternehmen myenso aus Bremen sein Interesse geäußert, bei uns einen Markt einzurichten und zu betreiben. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Die Gemeinde stellt ein geeignetes Gebäude/Grundstück und mindestens 300 Menschen müssen bereit sein, sich mit einem Anteil von lediglich 100 Euro an der myenso-Genossenschaft zu beteiligen. Dieser Anteil ist einmalig ohne weiteres Risiko zu leisten und kann jederzeit gekündigt werden, das Geld wird dann zurückgezahlt.
Aktuell werden weitere Nutzungsmöglichkeiten für ein solches Gebäude geprüft. Sobald alle notwendigen Vorfragen geklärt sind, plant die Gemeinde eine öffentliche Informationsveranstaltung, für die der interessierte Marktbetreiber zugesagt hat, das Unternehmen und sein Konzept vorzustellen. Alle Interessierten werden auf dem Laufenden gehalten und rechtzeitig informiert.

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